Gutenbergs Erben
Entschuldigen Sie, aber ...
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Haben Sie sich eigentlich schon öffentlich geäußert?
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19.01.1998
Entschuldigen Sie, aber ...
Haben Sie sich eigentlich schon öffentlich geäußert?
Heutzutage ist dies nämlich kein Problem mehr. Wer etwas sagen will geht in eine Talkshow.
Haben sie den Dackel ihres Nachbarn vergewaltigt, oder heimlich seinen Vorgarten umgegraben. Den mit den Preisgekrönten Rosen! Wenn ja, dann nichts wie hin ins Fernsehen. Ob Hans, Ilona oder Vera, alle wollen mit Ihnen über Sie reden.
Aber halt, was ist eigentlich mit dem Anteil unsere Bevölkerung der nicht telegen ist. Was nutzt der beste Badestöpsel Fetischist, wenn er nuschelt und (entschuldigen sie, aber) Scheiße aussieht.
Der Zeitschriftenmarkt hat dieses Problem nun für uns gelöst. LiveJournal! Das Magazin in dem Leser ihre Geschichten erzählen können. Ich zitiere aus dem Heft: Lanzarote hat mein Herz entfacht; Eine Schönheitsoperation machte mich zum Zombie; Ich liebe die Frau die erschießen wollte.
Wow, völlig neue Stories. Die haben mir bisher ja völlig gefehlt.
Früher mußte man sich die Reiseerlebnisse von Tante Frida in einer 3 Stundendia Show ansehen, jetzt muß man sich das auch noch durchlesen!
Das Ganze hat natürlich immense Vorteile. Man muß zum Beispiel nicht mehr auf den Familiengeburtstagen erscheinen. Ein Blick in die Zeitung genügt und man erfährt, wem was weg bzw. wem was an- operiert wurde. Es kann natürlich auch nach hinten losgehen, wenn Tante Agneta unbedingt die ganze Welt über ihre Leidenschaft für geblümte Küchenschürzen informiert.
Was daran schlimm ist?
Ich trage sie unter meiner Kleidung.
Upps, jetzt habe ich mich ja geoutet. Das ist mir jetzt aber peinlich. Mal sehen vielleicht geh ich jetzt zu Arabella, oder zu Johannes B. Kerner oder vielleicht zu Biolek, ich muß über meine Leidenschaft sprechen.
Und falls mich keiner will, kann ich ja immer noch darüber schreiben.
von: C. Binder
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