Viele Suchmaschinen bieten einen sogenannten Voyeurservice: Man sieht, welche Suchbegriffe von anderen Benutzern abgefragt werden. Und mittels sogenannter Voyeurchats wurde Fireball in der letzten Woche für über 3 Stunden lahmgelegt.
Voyeuerchats sind das Hobby vieler gelangweilter Informatikstudenten, die nicht wissen was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Früher spielten sie X-Blast, oder schickten megabyte-große Bilder an Mailinglisten. Doch als diese Spielereien ihren Reiz verloren entdeckten sie die Voyeurfunktionen der Suchmaschinen. Mit dieser technischen Errungenschaft ist es möglich, die Suchabfragen anderer Benutzer einzusehen.
Am Anfang war es nur einfache Spielchen, bei denen man erraten mußte welchen Suchbegriff der Gegner eingetippt hatte. Irgendwann kam man dann auf die Idee komplette Phrase in die Suchmaschinen einzutippen. Die Studenten entdeckten die Chatfähigkeiten der Suchmaschinen. Mit etwas Übung ist es möglich ein ganz alltägliches Gespräch zu führen. Teilweise führten die "normalen" Suchbegriffe aber auch zu Mißverständnissen.
"Was machst Du heute Abend?"
"Ich gehe aus!"
"Mit wem?"
"Verona Feldbusch"
In der letzten Woche beschloß man dann zu testen, wieviele Chatter eine Suchmaschine verträgt. Eine kleine Gruppe um den Haupthacker Thomson-Bit organisierte die Teilnehmer, und den Termin. Am Samstag dem 18.04.98 war es dann. Pünktlich um 18:00 Uhr unterhielten sich über 5000 Studenten aus Deutschland via Fireball. Leider schafften es nur 2300 überhaupt Hallo zu sagen, da nach 5 Minuten die Software der Suchmaschine komplett zusammenbrach.
Um weiteren Angriffen vorzubeugen, wurde die Software inzwischen umprogrammiert, und läßt nicht mehr als 3 Wörter zu, und kürzt alle Wörter die länger als 20 Zeichen sind. Eine gesittete Unterhaltung ist so nicht mehr möglich.