Nachdem der Telefonmarkt liberalisiert wurde, bereitet das Ministerium für Wirtschaft nun die Öffnung des Strommarktes vor. In Zukunft soll der Kunde selbst wählen können, welchen Strom er bezieht.
Die Liste der neuen Anbieter ist lang. Hier finden sich nicht nur die lokalen Anbieter, sondern auch viele Exoten. So zum Beispiel die Telekom. Sie hat in weiser Voraussicht Starkstromkabel neben alle Glasfaserkabel legen lassen. Ron Sommer: "Wir sind durch diesen cleveren Schachzug in der Lage, sofort in den neuen Strommarkt einzusteigen. Wir holen uns unsere Marktanteile von den Stromversorgern zurück."
Ein weiterer Exot ist die alpenländische Ökostrom AG. Sie erzeugt selbst keinen Strom, sonder kauft ihn von ökologischen Erzeugern ein. Dazu gehören die vielen Windradparks an der Nordsee, aber auch eine Dungverbrennerei in Mecklenburg-Vorpommern. "Unser Strom ist zwar nicht preiswert, aber es ist sauberer Strom, für den keine armen Atome gespalten werden mußten".
Ähnlich der Telekommunikation gibt es auch bei der Liberalisierung des Strommarktes das Problem der letzten Meile. Wie kommt der Strom zum Verbraucher? Da es für die Anbieter zu aufwendig wäre, neue Steckdosen in den Wohnungen zu verlegen, arbeitet man zur Zeit an verschiedenen Modellen, um die bisherigen Anschlüsse auch durch Fremdanbietern nutzen zu können.
Die einfachste Möglichkeit, ist die komplette Übernahme der Verkabelung durch den neuen Anbieter. Da aber viele Kunden nur zu bestimmten Zeiten den Strom eines zweiten oder dritten Unternehmens kaufen möchten, gibt es die sogenannte TimeSelection. Hier kann der Kunde bestimmen, zu welchen Uhrzeiten Strom aus welchem Netz gezogen wird. Experten untersuchen gerade mehrere Möglichkeiten, um zu gewährleisten, das der Strom bei einer Umschaltung nicht kurzfristig ausfällt.
Um den trägen Kunden zum Wechseln des Anbieters zu bringen, planen die Stromversorger bereits neue Servicedienste. So erhält man bei der ProStromGbR eine Kilowattstunde gratis, wenn man im Monat mehr als 100 kW Strom verbraucht. Bei anderen ist der Strom zwischen zwei und fünf Uhr Nachts gratis. Die wohl verrückteste Idee kommt aus Nordfriesland. Hier basteln die Techniker an der Zeitschaltuhr im Kraftwerk. Der Strom wird sekundengenau nach den Wünschen des Kunden geschaltet. So spart der Kunde das Geld für die Anschaffung einer eigenen Schaltuhr, und er muß sich nicht mir der Programmierung auseinandersetzen.
Soweit die ersten Pläne der Stromwirtschaft.Wir melden uns wieder, wenn wir Neues erfahren.