Zum nächsten Wintersemester will die deutsche Telekom in Universitätsstädten einen neuen Service anbieten. Den sogenannte Matrikel-Call. Gegen eine geringe Gebühr kann man seine Matrikelnummer an einen beliebige Festnetzanschluß weiterleiten. Zieht der Student in eine andere WG, kann er so weiterhin über seine Matrikelnummer erreicht werden. Auch Proffessoren haben es in Zukunft leichter Kontakt mir ihren Studenten und Studentinnen aufzunehmen. Und nicht zuletzt profitieren Universitätsbibliotheken von dieser Neuerung, da sie säumige Leiher, einfach und unkompliziert kontaktieren können.
Doch dies ist nur einer der vielen Punkten, der die Datenschützer protestieren läßt. "Mit diesem System wird das Grundrecht des Studenten auf Anonymität verletzt", so Sprecher Anton Kalupka, auf einer eiligst einberufenen Pressekonferenz. "Mit dem Matrikel-Call wird der Student jederzeit überprüfbar. So sei es vorstellbar, daß das Bafög Amt überprüft, ob ein Student zu Hause sitzt und lernt, oder lieber durch die Kneipen zieht und Milch trinkt"
"Des weiteren würden viele Kommilitonen Opfer übler Streiche werden", argumentierte Kalupka. "Da die Prüfungsergebnisse nur mit der Matrikel veröffentlicht werden, ist es denkbar das sich einige Subjekte über das schlechte Abschneiden ihrer gescheiterten Kameraden lustig machen, und diese am Telefon verspotten. Erfolgreichen Studenten hingegen, könnten von gescheiterten Kommilitonen durch Telefonterror belästigt werden."
Die Telekom hat sich bisher zu diesen Aussagen nicht geäußert. Man sehe aber keine Problem für die Einführung im herbst, erfuhren wir von Ron Sommer persönlich. Sollte die Redaktion etwas Neues erfahren, werden die Leser des Tickers natürlich als erste informiert.