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26.04.1999 Topstory
Wider den Service

Da dieser Tage wieder häufiger die "Servicewüste Deutschland" durch die Medien geistert, hat die Nachrichtenredaktion wieder einmal tief recherchiert, und förderte Erstaunliches zu Tage.

Was ist eigentlich Service? Freundliche Bedienung, die nette und schnelle Antwort auf eine Frage, die prompte Erfüllung einer Bitte. Kurzum die totale Versklavung des Dienstleisters gegenüber des königlichen Kunden. Doch wo führt das hin? Ein Blick nach Amerika läßt unser Servicewüste gleich in völlig anderem Licht erscheinen.

Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist das Musterbeispiel für die Servicemahner. Doch dort sieht man auch bereits die ersten Folge der totalen Serviceabhängigkeit. Sehr viele Amerikaner können nicht mehr kochen, weder bügeln noch selbst die Wäsche waschen. Dafür gibt es ja den Service. Es herrschen Übergewichtigkeit und Dummheit. Wozu selber denken, das macht dann schon der betreffende Serviceleister. Solange man noch die drei Kreuze auf die Rechnung schreiben kann.

Deutschland ist da viel fortschrittlicher. Hier wird keiner verwöhnt und gepuscht. Hier muß man noch selbst im Laden aktiv werden, da keine Bedienung im Verkaufsraum ist die einem hilft. Hier wird noch der Bon akribisch geprüft, da keine Kassiererin mit einem zuckersüßen Lächeln über Tippfehler hinweg täuscht. Hier ist die Welt noch in Ordnung.

Und das wird auch so bleiben. Immer mehr Servicekräfte werden auf Schulungen geschickt, um dem Kunden nicht zuviel der Denkarbeit abzunehmen. Bestes Beispiel sind hier die Beamten auf öffentlichen Behörden, die bereits so gut geschult sind, das sie nicht einmal für sich selber denken können! Hier muß der Bürger doch erst richtig kreativ werden damit seine Wünsche erfüllt werden. Nur so bleibt er vital und flexibel.

Sollte wieder einmal ein Weltkrieg ausbrechen, braucht man lediglich die Bedienungen der Fastfood Restaurants zu entführen, und die glorreiche amerikanische Nation wäre innerhalb weniger Tage verhungert, während wir Deutschen eine Kartoffel nach der anderen schälen werden.

von: C. Binder

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