Ich nicht. Bzw. nicht mehr nach diesem Sommer, den in selbigem dürfte ich mich um das Blumenmeer meiner Mutter kümmern. Sieben Tage die Woche, 60 Minuten lang Wasser in Schlauchform ums Haus tragen. Und wofür? Damit es nicht so farblos aussieht. Wenn es nach mir gehen würde, kämen ein paar Graffitis ans Haus, und Schluß. Aber auf mich hört ja wieder keiner.
Das größte Problem beim Blumengießen ist die Dosierung. Die einen wollen jede Stunde einen Liter, die anderen nur zwei drei Tropfen pro Woche. Wer soll da bei über 300 Gewächsen noch die Übersicht behalten? Bei mir gibt's aber keine Sonderwünsche, sondern eine einheitliche Tagesdosis. Viele Pflanzen waren damit zwar nicht einverstanden, aber es hat sich keine bei mir beschwert.
Aber sie haben gepetzt. Und zwar bei Muttern. Denn die wußte nach dem Urlaub genau welches Gestrüpp zuviel, und welches Mimöschen zuwenig Wasser bekommen hat. Aber zum Glück haben es alle überlebt. Alle? Nein, eine kleine Topfrandbepflanzung (keramika tarnikus) ist leider in das ewige Gewächshaus übergegangen. Doch bei diesen Pflanzen ist es wie bei einer Hydra. Kaum rottet man eine aus, wachsen zehn neue nach.