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Großstadtgeflüster


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16.03.1998 Großstadtgeflüster
Die Cine-Wars-Sage: Der Weltspiegel (2)

Neulich wollte ich mal wieder ins Kino gehen. Diesmal in ein richtiges Kino, wie man es noch von früher her kennt, keines dieser Miltiplex-Cineastik-Super-groß-Super-teuer-Da-Wird-Kino-Zum-Erlebnis-Paläste, sondern eines, das noch so aussieht, als wäre gestern noch die Wochenschau dort gelaufen.

Hier in Cottbus gibt es zum Glück noch so ein Kino. Aber wer noch dorthin will, sollte sich beeilen, denn bald wird das neue tolle Super-UCI-Kino unsere kleinen Kinos zerstört haben und statt dessen bekommt die Stadt einen neuen supertollen, riesengroßen UFA-Palast im herzen der Stadt ohne jede Persönlichkeit.

Unser kleiner "Weltspiegel" hat es in letzter zeit wirklich schwer gehabt. Die Zeiten, in denen öfter mal ausverkauft war, sind vorbei. Zugegeben, die sitze sind nicht zu vergleichen mit den Checkov-Beschleunigen-Sie-Auf-Warp-Geschwindigkeit-Sesseln der modernen UnpersönlichkeitsErlebnispaläste, die neuerdings wie Pilze aus dem Boden wachsen. Dafür merkt man am nächsten morgen wenigsten, daß man am Vorabend einen DreiStundenFilm gesehen hat und hat somit noch eine bleibende Erinnerung, währenddessen es sein kann, daß man das Kinoerlebnis in einem Großkino ganz schnell wieder vergißt.

Ich werde meinen Filmabend im geliebten "Weltspiegel" jedenfalls nicht so schnell wieder vergessen. Ohne Kartenreservierung in einem Film der 3 Golden Globes bekommen hat und für 9 Oscars nominiert wurde : "As Good As It Gets" ("Besser Geht's Nicht"). Insgesamt waren etwa 6 Leute im Kino anwesend, d.h. man konnte sich seine Plätze sogar aussuchen. Man fühlt sich aber auch wie ein König, wenn man sich die besten Plätze im Rang in der Loge aussuchen kann und nicht mehr dafür bezahlen muß. Bevor der Film losgeht, bekommt dann noch jeder Besucher eine Cinema geschenkt, jene oft beworbene und sehr erfolgreiche Kinozeitschrift, die man in anderen Kinos bekanntlich an der Kasse für viel Geld erwerben kann. Und der Eisverkäufer fragt persönlich am Eingang, welches eis er denn nachher in der Werbung vorbei bringen soll.

In persönlich finde, das Kino erst DORT zum Erlebnis wird. Wenn die Freundlichkeit und Menschlichkeit UND der Service dem Prunk überwiegen, sind mir mein Hintern und meine Ohren egal. Erst dann kann ich Kino so richtig genießen.

In diesem Sinne ... willkommen in ihrem Kino

von: B. Heide

Deutsche Beamte im Arbeitswahn (1) Über die allgemeine Beliebtheit einer bekannt Fast-Food-Kette (3)
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