Da waren Sie wieder meine drei Stunden Kult. Einmal im Jahr findet er statt der Eurovision Song Contest (formerly known as Grand Prix de la Chanson) . Zwei Stunden lang werden Stimmbänder zum Zerreißen gebracht und danach gibt es eine Stunde Statistik für Anfänger.
Gleich der Auftakt begann furios. Die Laeiengruppe aus Israel zeigte uns ihre Fähigkeit, Töne erzeugen zu können, die weder melodisch noch harmonisch sind. Ein weiterer Beweis für die Livehaftigkeit des Abends waren die vier Föten aus Mazedonien. Ein Plädoyer für den Einsatz von Computern.
Etwas völlig Neues gab es bei der Punkteverteilung. Deutschland bekam von Östereich 12 Punkte! An die hohen Wertungen aus der Schweiz und Spanien sind wir ja seit Gildo gewöhnt, aber das hat mich dann doch überrascht. Ebenfalls unerwartet waren die "nur" 10 Punkte Deutschlands für die Türkei. Sind unsere lieben Gastarbeiter etwa träge geworden.
Bliebt die abschließende Frage nach der hohen Platzierung Rußlands. Gibt es wirklich so viele Exilrussen? Ist die Russenmafia schon so mächtig? Oder Pappi einfach noch nicht reich genug? Dankbar bin ich vor allem dafür, daß Mazedonien nicht so viele Punkte bekommen hat. Die Doppelnennung des vollen offiziellen Landesnamens hätte wohl zu einer Überziehung von mehr als einer halben Stunde geführt.