Ja wo laufen sie denn?, möge sich der ein oder andere fragen. Die Loveparade kann nicht paradieren. Vorläufig zumindest, da der Wunschtermin von einer Bürgerinitiative früher annektiert wurde. Ja darf das denn überhaupt sein? Kann eine kleine Demo das Millionengeschäft der Loveparade stören. Schließlich handelt es sich um die kommerziellste politische Demonstration Deutschlands.
Aber es gibt da ja noch Ausweichmöglichkeiten. Wie wäre es denn mit Bonn? Das wäre doch die Chance der Rheinmetropole sich wieder ins Gespräch zu bringen. Außerdem würde sich das Durchschnittsalter der Stadtbevölkerung dramatisch Senken. Oder man geht nach Hannover. Das dortige Verkehrsleitsystem ist den Ansturm von Tausenden gewohnt und seit der Expo (ja eigentlich auch schon während der Expo) ist dort ja kaum was los.
Und wenn man sich nicht für eine Stadt entscheiden kann, dezentralisiert man einfach die ganze Veranstaltung. Quer über ganz Deutschland finden Mini-Loveparades statt. Und ganz am Ende verkündet Dr. Motte: Love is everywhere! Die Loveparade wird immer mehr. (Oder ähnlich wirre Sätze.)
Die einfachste Lösung ist doch aber: einfach die Bürgerbewegung unterwandern. Jeder bringt einen Ghettoblaster mit, und schon geht's ab. Wenn dann erstmal ein paar Hundertausende ihre Leiber zucken lassen, kann niemand mehr was tun. Schließlich will man ja gegen das Establishment protestieren. Was scheren einen da Genehmigungen?