Nach Öffnung des Telekomunikations- und des Strommarktes, plant die Regierung Schröder nun auch die Freigabe auf dem Wassersektor. Künftig soll es jedem Bundesbürger freistehen, sich selbst mit bakteriell verseuchtem Grundwasser zu versorgen.
Da es sich hier um einen lukrativen Markt handelt, zeigt ein Blick nach Norwegen. Dort können die Kunden seit Anfang des Jahres zwischen MountainFresh und OceanClear wählen. Letzerer Anbieter kann allerdings noch keinen großen Erfolg verbuchen, da das Wasser vielen Norwegern immer noch zu salzig ist. Die ersten Wasserlieferanten waren übrigens die alten Römer. Dank der Erfindung des Viadukts, waren sie in der Lage ihr Wasser in ganz Europa abzulassen. Ein System das neidisch macht.
Auch in Deutschland rüsten die ersten Anbieter zum Sturm auf den Rachen. So wird es von "Kleiner Schamane" das Angebot "H2O-per-Call" geben. Gegen eine geringer Gebühr, führt "Kleiner Schamane" einen Regentanz durch, der dann das erhoffte Naß für Garten und Gemüse bringt. Hier lohnen sich vor allem Sammelbestellungen, da dann der Quadratmeter billiger wird, und "Kleiner Schamane" zur Zeit noch mit Streuverlusten zu rechnen hat.
Die ersten Verbraucherzentralen haben bereits Widerstand angemeldet. In vielen Fällen sei die Herkunft des Wasser ungeklärt. Man fordere einen kompletten Nachweis, damit nicht auf einmal Atomwasser aus russischen Häfen durch deutsche Rohre rinnt. Ökowasser hingegen soll besonders gefördert werden. Zu Ökowasser zählen Regenwasser, nasses Wasser und Grundwasser. Flußwasser ist von dieser Bezeichnung ausgeschlossen, da es in vielen Fällen durch die Industrie illegal, chemisch gereinigt wurde.