Das deutsche Bildungswesen leidet immer mehr am Sparwahn der Bundesregierung. Wo bisher noch Forschungsgelder sinnlos verschleudert werden durften, müssen sie nun ernsthaft begründet werden. Viele Lehrstühle müssen sich bereits in der gemeinen Wirtschaft verdingen, um die monatlichen Kopierkosten zu erwirtschaften. Der Ticker recherchierte ein paar Härtefälle.
Um den Zugang zu den Labors zu ermöglichen, wurden sogenannte Chipkartenleser installiert. Mittels Telefonkarte kann ein Student das Labor nun rund um die Uhr nutzen. Doch was auf den ersten Blick als studentische Freiheit erscheint, zeigt sich beim nächsten Telefonat als riesige Abzocke. Denn bei jeder Nutzung des Labors werden klang heimlich Einheiten von der Telefonkarte abgezogen. Abends ist das Labor zwar billiger, doch vor allem vormittags kostet die Nutzung 24 Pfennig pro Eintritt.
Doch auch die kleinen Dinge des Büroalltages werden gnadenlos von Übungsleitern entwendet. So ist es gang und gebe die Büroklammern von Übungszetteln zu entfernen, und durch einfache Heftklammerung zu ersetzen. Und es wurden sogar schon einzelne Assistenten gesichtet, die sogar Heftklammern entfernten, und die Blätter lose zurück gaben.
Doch wir vermuten, das dies nur die Spitze des Eisberges ist. Viel zu oft müssen ABWL Studenten echte Bilanzen erstellen, die dann vom betreffenden Lehrstuhl als Dienstleistung verkauft werden. Und viele E-Techniker werden einfach zu Nichtleitern degradiert, und dienen in alten Fabriken als Isolatoren. Wie lange soll das noch so weitergehen? Herr Schröder, wir brauchen das Geld!