Big Brother eskaliert und ernennt Manuela zum Staatsfeind Nummer eins. Die bis vor wenigen Tagen völlig unbekannte Frau mit der leicht nervigen Stimme ist nun die meist gehaßte Frau Deutschlands. Und sie ist selber daran schuld behaupten ihre Peiniger. Ist dies wirklich der Fall? Die Redaktion deckt unangenehme Wahrheiten auf.
Deutschland mobbt wieder. Nicht im Hausflur, nicht in der Firma, sondern aus der Sicherheit des heimischen Fernsehsessels wird zum Großangriff geblasen. Opfer sind die vielen Gesichter, die Tag für Tag über die Mattscheibe flimmern. Wird eines dieser Geschöpfe von einem Jagdhund a la Raab aufgespürt, darf jeder Zuschlagen. Ob am Stammtisch oder in der Talkshow nebenan. Wer je im Fernsehen war, ist Freiwild und hat seine Rechte als Individuum verwirkt.
Schließlich war ja von vornherein klar das Big Brother Millionen Menschen an die Bildschirme locken wird, die begierig an den Lippen eines fehlgebildeten Arbeitslosen kleben, und ihr Weltbild nach der Schnittfolge eines RTL2 Azubis formen. Wozu Dinge hinterfragen, wenn Jürgen es mit einfachen Worten ausspricht: "Manu ist eine falsche Schlage". Howgh. Der große Indianer hat gesprochen und das Volk folgt.
Wollt ihr den totalen Fick? Ja schreien die Massen und werden mit Sabrina belohnt. Endlich mal ein Mann im Big Brother Haus! Jetzt gibt's wieder Stimmung und eine neue Zielscheibe wird aufgebaut. Schließlich wird Manuela in einer Woche das Haus verlassen, und es wird wieder jede Menge Hasspotential frei. Und ehe selbiges auf RTL2 umschlägt, sorgt man dort vor. Mit einer blondierten Dachdeckerin scheint man auf Nummer sicher zu gehen. Bloß nicht die Kontrolle über den Mob verlieren. Er könnte ja umschalten.
