Ich darf es gerade wieder üben. Mit einer Bekannten. Einer schüchternen Bekannten sozusagen. Da sie nicht im Licht von Stroboskopen und Diskokugeln ihre Fähigkeiten auffrischen will, darf ich zur Zeit zweimal die Woche mein Wohnzimmer umstellen, um uns genügend Übungsspielraum zu geben.
Wichtig ist vor allem das Schuhwerk. Für Anfänger und solche, die es verlernt haben, ist es am besten keines zu tragen. Dann tut es auch weniger weh, wenn der Partner mal wieder einen Schritt schneller war. Außerdem hilft es schon viel, wenn man sich abstimmt, ob man auf 1-3 oder 2-4 tanzt. Es sieht doch schon etwas harmonischer aus.
Des weiteren ist auf einengesundes Gewichtsverhältnis der beiden Partner zu achten. Ist sie zu leicht, kann es passieren, das sie die Bodenhaftung verliert, ist er zu leicht, kann es vor allem Probleme bei Drehungen geben. Er dreht, während sie weitergeht. Da der Stärkere sich durchsetzt, sitzt er nur wenige Sekunden später auf seinem Hinterteil.
Vermutlich sollte man über Disko ein Schild aufhängen: Don't do this at home!. Es hätte mir ein, zwei kaputte Gläser, einen schwarzen Zehennagel und die lädierte Deckenlampe erspart. Ich verstehe ja, das es Menschen gibt, die nicht vor Publikum üben möchten, doch hätten wir dafür nicht in einen anderen Ort fahren können, der so 50 bis 75 Kilometer entfernt liegt? Da kennt uns garantiert keiner. Und falls wir doch auffallen, ist es auch egal, da wir kaum so schnell wieder hinfahren werden.
