promo>Jetzt mit entsprechendem Abstand kann man die Frage ja mal stellen. Waren Sie auf dem Weihnachtsmarkt? Und wenn ja warum, mit wem, und was haben sie dort eingekauft? Auch diese lustigen kitschigen Geschenke für den Überraschungsbesuch? Und schnell noch eine Bratwurst gegen den kleinen Hunger? Die werden aber auch immer teurer jedes Jahr.
In der Nähe der Kleinhändler finden sich dann auch meist kleine Bühnen mit Kleinkünstlern die da singen und tanzen und damit erfolgreich den letzten Hauch von Weihnachtsstimmung vertreiben. Am meisten Spaß machen mir Vorführungen von Jugendlichen. Da gibt es im Gegensatz zu anderen auf jeden Fall Publikum. Mami und Papi wollen ja sehen, was das Kind so kann, und außerdem sind Oma und Opa ja nicht umsonst gekommen.
Die hören dann nämlich extended Version von "Little Drummer Boy". Jede Instrumentalgruppe wird dabei mindestens einmal hervorgehoben. Und so ist das trommeln und klingeln und pfeifen nicht nur länger als zehn Minuten, sondern wird spielend zum Dauerton im Innenohr für den Rest des Tages.
Eigentlich sind diese Auftritte ja so erbärmlich, weil sich jeder unter dem Deckmantel der Besinnlichkeit profilieren will. Welche Mutter wäre nicht stolz wenn ihre Tochter die Triangel am schönsten hält. Doch gerade dieser Hang zum Übertreiben, läßt das ganze so mitleidig werden. Und wo wäre Mitleid nicht besser plaziert als in einer Kleinstadt an Weihnachten. Irgendwie läßt mich das jedes Jahr besinnlich werden.
